Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Immer mehr Menschen fühlen sich durch ihren Beruf ausgebrannt. Laut einer aktuellen Studie der Techniker Krankenkasse gaben über 40 Prozent der Beschäftigten an, sich häufig gestresst zu fühlen – Tendenz steigend.
Besonders betroffen davon sind Berufsgruppen mit hoher Verantwortung und wechselnden Arbeitszeiten, darunter das Gesundheitswesen, die Sozialbranche und der Bildungssektor.
Doch was lässt sich konkret tun, wenn die Arbeit nicht als herausfordernd, sondern als gesundheitlich belastend empfunden wird?
Inhaltsverzeichnis
Stress und Erschöpfung – Der Job als Gesundheitsgefahr
Stress gehört für viele Arbeitnehmer mittlerweile zum Alltag. Kurzfristiger Stress kann sogar leistungsfördernd wirken. Allerdings stellt eine chronische Überlastung ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass anhaltender Stress unter anderem das Immunsystem schwächt, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht und zu Depressionen oder Burnout führen kann. Laut dem Robert Koch-Institut leiden mittlerweile etwa 26 Prozent der Erwachsenen in Deutschland unter psychischen Belastungen, die zu einem großen Teil auf arbeitsbedingten Stress zurückzuführen sind.
Besonders problematisch zeigt sich die hohe Erwartungshaltung in systemrelevanten Berufen. Beispielsweise kämpfen in der Pflege viele Beschäftigte mit langen Schichten, Personalmangel und emotional belastenden Situationen. Flexible Arbeitsmodelle werden daher immer wichtiger, um die Fachkräfte zu entlasten und ihre psychische sowie physische Gesundheit langfristig zu schützen.
Eine Möglichkeit, die in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Beschäftigung über ein Temporärbüro Pflege. Fachkräfte bekommen hier die Möglichkeit, ihre Einsätze flexibler einzuteilen und sich bewusst Pausen zu nehmen. Zwar ist diese Form der Arbeit nicht für jeden geeignet, für manche kann sie jedoch eine sinnvolle Alternative zu der klassischen Festanstellung sein.
Strategien gegen Überlastung: Wie Betroffene aktiv gegensteuern können
Wer sich durch seinen Job stark belastet fühlt, sollte frühzeitig handeln, bevor gesundheitliche Schäden entstehen.
Experten empfehlen eine Kombination aus strukturellen Veränderungen am Arbeitsplatz und individuellen Maßnahmen zur Stressbewältigung:
- Arbeitsbelastung realistisch einschätzen: Viele Menschen nehmen dauerhaft zu viele Aufgaben an oder haben Schwierigkeiten, „Nein“ zu sagen. Eine klare Priorisierung der eigenen Aufgaben hilft, Überforderung zu vermeiden.
- Regelmäßige Bewegung: Sport reduziert nachweislich Stresshormone im Körper und fördert die mentale Widerstandskraft. Selbst kurze Bewegungseinheiten während des Arbeitstags steigern die Konzentration und das Wohlbefinden.
- Mentale Erholung bewusst einplanen: Wer auch nach der Arbeit ständig erreichbar ist, kann sich kaum erholen. Klare Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben sind daher entscheidend, um langfristig leistungsfähig zu bleiben.
- Psychosoziale Unterstützung suchen: Viele Unternehmen bieten mittlerweile Programme zur psychischen Gesundheitsförderung an. Gespräche mit Fachkräften oder der Austausch mit Kollegen sorgen dafür, dass sich belastende Situationen besser bewältigen lassen.
Braucht es ein Umdenken in der Arbeitswelt?
Arbeitsbedingter Stress stellt keine individuelle Herausforderung mehr dar − mittlerweile handelt es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem.
In einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt ist es wichtiger denn je, gesunde Strukturen zu schaffen – sowohl auf Arbeitgeberseite als auch durch politische Maßnahmen. Der Trend zu flexibleren Arbeitsmodellen zeigt beispielsweise, dass viele Beschäftigte aktiv auf der Suche nach besseren Lösungen für sich sind.
Doch egal, ob klassische Festanstellung, eine temporäre Beschäftigung oder neue hybride Modelle – entscheidend ist, dass Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, den für sie passenden Weg zu wählen. Denn eines ist klar: Die Gesundheit darf kein Preis sein, der für beruflichen Erfolg gezahlt werden muss.